Darth Vader kann Kinderzähne gefährden: Konsequenzen durch falsche Namen im Restaurant

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Wie eine aktuelle Kleine Anfrage der FDP Fraktion Wandsbek (Drucksache 21-1997) ergab, haben Falscheinträge auf den Besucherlisten von Restaurants und Bars direkte Konsequenzen für die Hamburger Bevölkerung: Falscheinträge erschweren erheblich die ohnehin schon zeitintensive Nachverfolgung von Infektionsketten und überlasten das damit beauftragte Gesundheitsamt.

Konsequenz 1: Viele der üblichen Aufgaben des Amtes können gar nicht mehr geleistet werden. Konsequenz 2: Da die Teams des Gesundheitsamtes Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen der Bezirksverwaltung erfahren, setzt sich der Arbeits-Stau auch in Bereiche fort, die nicht zuvorderst mit Gesundheit zu tun haben. Beispielsweise wurden und werden Widerspruchsverfahren im Rechtsamt nicht prioritär behandelt.

„Besonders bedauerlich ist, dass seit Monaten unter anderem die schulzahnärztlichen Untersuchungen ausfallen“, sagt Birgit Wolff, Wandsbeker FDP-Fraktionsvorsitzende, „das ist besonders übel für die Hamburger Kinder und ihre Familien, da die BARMER erst vor wenigen Wochen auf die verbesserungsbedürftige Kinderzahngesundheit in Hamburg verwiesen hat. Hamburg sei, heißt es da, Schlusslicht im bundesweiten Ländervergleich. Gerade Hamburg hätte es daher nötig, dass in Sachen Mundgesundheitskontrolle und Prophylaxe ein Zahn zugelegt wird statt andersherum.“ Nachgeholt werden die ausgefallenen schulzahnärztlichen Untersuchungen auch nicht. Die FDP Fraktion Wandsbek empfiehlt den Eltern daher dringend, selbst aktiv zu werden und die kostenlosen Kontrolluntersuchungen in den zahnärztlichen Praxen der Stadt zu nutzen.

Ist verärgert darüber, dass unter anderem die schulzahnärztlichen Untersuchungen ausfallen, weil Gesundheitsämter auch durch falsche namen bei Restaurantbesuchen überlastet sind: Birgit Wolff, FDP Wandsbek. © Elfriede Liebenow Fotografie


Was sich das Wandsbeker Gesundheitsamt von der Bevölkerung wünsche, war ebenfalls Bestandteil der Kleinen Anfrage, die Antwort: „Einhaltung der AHA-Regeln und die ordnungsgemäße Befüllung der Kontaktnachverfolgungsformulare – sowie Geduld.“ Dem schließt sich die Wandsbeker FDP Fraktion an und appelliert an die Verantwortung der Restaurantbesucher:  „Es muss ‘Darth Vader’, ‘Peter Pan’ und ‘Minnie Maus‘ bewusst sein oder werden, dass sie mitverantwortlich sind dafür, dass viele wichtige Aufgaben des Gesundheitsamtes für die Bevölkerung nicht oder nicht ausreichend erfüllt werden können“, so Birgit Wolff, „und es geht dabei nicht nur um die Kinderzahngesundheit: Auch beispielsweise die Bearbeitung von Beschwerden in der Wohn-Pflege-Aufsicht sowie die Hygiene-Beratung für Krankenhäuser, Arztpraxen, Kitas und Altenheime weisen einen erheblichen Rückstau auf, der in den restlichen Monaten dieses Jahres nicht aufgeholt werden kann.”

Aufmacherfoto: Schulzahnärztliche Untersuchungen fallen im Bezirk Wandsbek aus, weil das Gesundheitsamt nicht zuletzt durch Falscheinträge auf Besucherlisten überlastet ist, wie die FDP Fraktion Wandsbek aus dem Bezirksamt erfuhr. ©proDente/Kierzkowski