Schon vor rund 2000 Jahren hatte der römische Philosoph Seneca kritisiert, dass sich die schulische Ausbildung zu wenig an der Praxis ausrichte: „Nicht für die Schule, fürs Leben lernen wir“, ist eines seiner bekanntesten Zitate, das wohl alle Schüler von ihren Eltern oder Lehrern schon einmal gehört haben. Wie Theorie und Praxis hervorragend verbunden werden, beweist das Gymnasium Oberalster (GOA) seit 2008 mit seinem Schülercafé „Goapuccino“. Als das jetzt dringend Hilfe brauchte, war die Hamburger Sparkasse (Haspa) zur Stelle: Guido Dittkuhn, Leiter der Filiale im Alstertal-Einkaufszentrum (AEZ), brachte eine Spende von 500 Euro für einen neuen Kaffeevollautomaten vorbei.
„Das ist ein ganz wunderbares Projekt, weil hier theoretisches Wissen sofort in praktische Arbeit umgesetzt werden kann. So wird Wirtschaft anfassbar“, lobte Dittkuhn. Er war bereits vor zwei Jahren zum zehnjährigen Bestehen vor Ort und hatte 1.000 Euro für neue Bänke und einen neuen Kühlschrank im Gepäck. Der Oberstufenkurs Wirtschaft betreibt das Café eigenständig als Schülerfirma. „Das Goapuccino bietet einen dauerhaften Rahmen für angewandtes unternehmerisches und innerschulisches Lernen“, erläutert Lehrerin Monika Scheurmann, die das Projekt initiierte. Am Anfang sei viel experimentiert worden, doch längst gebe es klare Strukturen. Dadurch, dass jedes Jahr neue junge Leute einsteigen, werde das Projekt stets ein wenig überarbeitet und erweitert.
„Unsere Kaffeemaschine hat leider den Geist aufgegeben und wir mussten sie kurzfristig ersetzen. Deshalb sind wir der Haspa sehr dankbar für die spontane Unterstützung“, sagte Schüler Oliver Staub. „Wir verstehen uns als Projekt von Schülern für Schüler. In unserer Lounge bieten wir Getränke, Snacks und eine gemütliche Aufenthaltsmöglichkeit.“ Wie die professionelle Gastronomie hatte auch das Schülercafé unter den Corona-Auswirkungen zu leiden. Deshalb sei die Unterstützung durch die Haspa auch ein Stück Überlebenshilfe.