Mehr als Schwarz & Weiß

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Am 24. September startete die 15. Staffel der ZDF-Erfolgsserie “Notruf Hafenkante”. Erneut ist Schauspielerin Aybi Era in einer der Hauptrollen mit dabei und begeistert Millionen von TV-Fans. Wir haben bei der Wahl-Hamburgerin nachgefragt, wie „Pinar Aslan“ und sie sich unterscheiden und auf was die Zuschauer sich auch in den kommenden Folgen freuen dürfen.

Aybi, du kommst ursprünglich nicht aus Hamburg, sondern aus Berlin, richtig?
In Berlin habe ich bis zu meinem 14. Lebensjahr gelebt. Jetzt wohne ich in Hamburg, ich liebe Hamburg und hab das Glück auch hier arbeiten zu können und für “Notruf Hafenkante” drehen zu dürfen.

War für dich denn schon immer klar, dass du Schauspielerin werden möchtest?
Obwohl ich die Schauspielerei schon immer geliebt habe, habe ich vorher eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel absolviert und auch fast 2 Jahre danach in dem Job gearbeitet. Mir wurde von allen gesagt wurde, dass ich einen handfesten Beruf erlernen sollte, damit ich immer wieder darauf zurückgreifen kann, um eine (vermeintliche) Sicherheit zu haben. In Bezug auf meine Schauspielschule habe mich damals von meinem Bauchgefühl treiben lassen und im Internet nach einer Schule in Hamburg gesucht. Nach einem Orientierungskurs bekam ich die Aufnahmebestätigung und ein paar Monate später ging die Ausbildung bereits los.

Ging dann in der Schauspielerei alles ganz schnell?
Ja, 5 Monate nach dem Abschluss wurde ich zum Casting für Notruf Hafenkante eingeladen und nach drei Casting Runden habe ich die Rolle “Pinar Aslan” bekommen. Durch diesen Charakter habe ich die Möglichkeit bekommen, viel vor der Kamera spielen zu dürfen, und mich in meiner Rollenarbeit auszuprobieren und durch alle ihre Facetten freispielen zu können. Sie ist einfach toll geschrieben und erschaffen worden und ich habe die Chance bekommen “Pinar” zum Leben erwecken zu dürfen.

Wie überschneiden und unterscheiden sich Pinar und Aybi?
Unsere Parallelen sind vor allem die Direktheit, Ehrlichkeit und Loyalität als Mensch und als Kollegin für ihr Team. Allerdings gibt es natürlich auch Seiten an ihr, die ich nicht gerne mag, z.B ist sie oft sehr kühl und vertraut Menschen nicht. Dadurch ist sie ein extremer Dickkopf und andere haben es schwer an sie ranzukommen. Ich als Aybi versuche eher in meine Weichheit zu kommen und sensibel zu sein, weil es mir wichtig ist, das Leben, die eigene Überzeugungen und Gedanken im Wandel lassen zu dürfen. Eben nicht alles immer Schwarz oder Weiß zu sehen, sondern alle Farben dazwischen auch wahrzunehmen.  

Auf was dürfen wir uns in der neuen Staffel freuen?
Mit jeder neuen Staffel zeigen wir neue Herausforderungen und Situationen in denen sich Pinar zeigt und besonders spannend finde ich den Umgang mit all den neuen Aufgaben die Pinar und Kris gestellt werden… also die Partnerschaft zwischen den beiden und allen Kollegen wird immer vertrauensvoller.

Dein Lebensmotto lautet „Sei experimentierfreudig, wage etwas im Leben und folge deinem Herzen!“. Bist du diesem Motto auch schon einmal nicht treu geblieben?
Ich bin dem Motto treu gebliebe, als ich mich entschieden habe, an meinen großen Traum der Schauspielerei zu glauben und seitdem weiß ich erst recht, wie wahrhaftig diese Worte sind. Diesem Motto bin ich immer dann nicht treu gewesen, als ich mich von meinen Ängsten habe leiten lassen und Sachen dachte wie: das schaffst du nie, oder das kannst du nicht. Dann passieren die Dinge auch nicht und du legst dir deine eigenen Steine in den Weg.

Weißt du schon, ob du auch in der nächsten dabei bist?
Ja, bin ich. Kimberley Schulz

Titelbild: Letterbox/Nico Maack

Trafen sich zum Interview in der Schanze: Schauspielerin Aybi Era und Redakteurin Kimberley Schulz.