Ausgezeichnet wohnen

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Unbezahlte Werbung. Schon zum zehnten Mal hat der Architekturwettbewerb „Häuser des Jahres“ stattgefunden, der innovative, kreative und nachhaltige Gebäude auszeichnet – diesmal hat ein ungewöhnliches Langhaus gewonnen. Wir zeigen den Sieger und stellen das gleichnamige Buch vor, das spannende Anregungen für Architekturfans bietet!

Wie wertvoll eine Architektur ist, die die individuellen Wohn- und Lebenswünsche, Vorstellungen und Bedürfnisse ihrer Nutzer manifestiert, haben wir wohl alle in letzter Zeit am eigenen Leib erfahren“, erklärt Autorin Katharina Matzig. „Ein komfortabler Rückzugsraum, der bei Bedarf als Büro, Klassenzimmer, Fitnessstudio, Spielplatz, Heimkino, Ersatzrestaurant … genutzt werden kann: Nie war er so wertvoll wie heute.“ Deshalb kommen die „Häuser des Jahres“ diesmal gerade zur rechten Zeit: Die kreativen, funktionellen und nachhaltigen Projekte erinnern uns an die faszinierenden Möglichkeiten der Architektur, unser Leben zu bestimmen und zu bereichern.

Der erste Preis ging in diesem Jahr an das Projekt „Das Langhaus“. Laut Jury auch, weil es sich in die Landschaft einfüge und optimistische Frische der Moderne atme. © Luca Claussen, Düssel­dorf


Besonders effektiv zeigt das der diesjährige Erstplatzierte: „Weniger ist mehr“ war das Motto für Aretz Dürr Architektur aus Köln, als sie ihr Projekt „Das Langhaus“ planten. Entwurfsaufgabe war es, ein kostengünstiges und nachhaltiges Haus zu errichten, das die Landschaft in den Wohnraum einbezieht und überdachte Außenbereiche für verregnete Sommertage bietet. Die gleichermaßen aufsehenerregende wie dezente Konstruktion aus Stahl, Holz und Glas wird dem mehr als gerecht. Während des gesamten Entwurfsprozesses wurde ständig reflektiert und überprüft, welche baulichen Maßnahmen notwendig und welche überflüssig sind. Auch durch das gezielte „Weglassen“ leistet das Gebäude einen Beitrag zur Nachhaltigkeit.

So geht „Wohnen am Hang“: Ein Stahl­be­ton­so­ckel gleicht das leich­te Gefälle aus.© Luca Claussen, Düssel­dorf


Zum zehnten Mal lobte der Callwey Verlag in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Architektur Museum und den Partnern InformationsZentrum Beton, Interhyp, Atrium/Das IDEALE HEIM, ORF, dem Magazin Baumeister sowie architektur aktuell den Wettbewerb „Häuser des Jahres – die besten Einfamilienhäuser“ aus. Die überzeugend besetzte Jury erkor aus 150 Einreichungen 50 Projekte und benannte aus diesen einen Preisträger, zwei Auszeichnungen und fünf Anerkennungen. Dabei wurde Wert auf Nachhaltigkeit, innovativen Einsatz von Materialien, kreativen Umgang mit der baulichen Situation und auf konsequente Ausführung gelegt. Alle 50 Arbeiten und alle Produkte des Jahres sind noch bis 17. Januar im DAM (Deutschen Architektur Museum) in Frankfurt zu sehen.

BUCHTIPP:

„Häuser des Jahres – Die besten Einfamilienhäuser 2020“, Callwey Verlag, 320 Seiten, 59,95 Euro.
Das Buch präsentiert die 50 ausgezeichneten Häuser – mit zahlreichen Fotos, Lage- und Architektenplänen und aussagekräftigen Projektbeschreibungen aus der Feder von Katharina Matzig, Architekturjournalistin. Nicola Borgmann, Architektin und Kunsthistorikerin, verfasste die Einleitung. Mehr Infos gibt es HIER.