Seine Bestände sind rückläufig, sein Zuhause bedroht: Mit der Wahl des Großen Wiesenknopfes zur Blume des Jahres setzt sich die Loki Schmidt Stiftung für den Erhalt seines artenreichen Lebensraumes, das extensiv genutzte Grünland, ein. Die Bekanntgabe der „Blume des Jahres“ fand im Botanischen Sondergarten Wandsbek im Beisein der prominenten Stiftungs-Botschafter John Langley und Lothar Frenz, Geschäftsführer Axel Jahn, Leiterin des Projektes „Blume des Jahres“ Paula Höpfner und Helge Masch, Leiter des Sondergartens, statt.
Bunte Blumen, umherschwirrende Bienen, Schmetterlinge und Libellen: Der Anblick artenreicher Wiesen mag noch einigen vertraut vorkommen. Extensives, also schonend genutztes Grünland ist in den letzten 50 Jahren jedoch massiv zurückgegangen. Dabei zählt es zu den artenreichsten Lebensräumen unserer Kulturlandschaft. Der Blüten- und Strukturreichtum des Grünlands, insbesondere der Feucht- und Nasswiesen, bietet nicht nur dem Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), sondern zahlreichen Tier- und Pflanzenarten eine wichtige Lebensgrundlage. Darunter zum Beispiel dem Schlangen-Knöterich und der Kohl-Kratzdistel, dem Kiebitz und anderen Wiesenvögeln, und seltenen Schmetterlingsarten. Unsere Blühwiesen – tierisch wichtig!
Aufgrund der maschinell schwierig durchzuführenden Bewirtschaftung und des relativ geringen Ertrags wurde vielerorts die klassische Heugewinnung auf solchen Standorten aufgegeben. Unter den heutigen Marktbedingungen sind sie unwirtschaftlich geworden. Stattdessen wurden viele dieser Wiesen trockengelegt, intensiv beweidet oder zu Äckern umgebrochen. Anderenorts wurde die Bewirtschaftung ganz aufgegeben. Schilf, Hochstauden und Gehölze traten an die Stellen der bunten Wiesenblumen.
Mit der Benennung des Großen Wiesenknopfes zur Blume des Jahres möchte die Loki Schmidt Stiftung auf die komplexen Probleme der Intensivierung der Grünlandwirtschaft aufmerksam machen. Als Teil der traditionellen Kulturlandschaft sind diese Lebensräume zwar weitgehend menschengemacht, haben sich aber über Jahrtausende zu einem festen, artenreichen und schützenswerten Teil Mitteleuropas entwickelt. Lebensräume wie diese zeigen, welch hohe Verantwortung wir übernehmen, wenn wir die Landschaft um uns herum überformen.
Im kommenden Jahr möchte die Loki Schmidt Stiftung gemeinsam mit ihren Spender*innen ein Zeichen für Natur- und Klimaschutz setzen, extensives Grünland schonend offenhalten und als Stiftungsland dauerhaft sichern.
Wer sich umfassend über den Großen Wiesenknopf und seinen gefährdeten Lebensraum Grünland informieren möchte, für den hat die Stiftung verschiedene Informationsmaterialien erarbeitet. Mit faszinierenden Naturaufnahmen und informativen Texten gibt eine hochwertig gestaltete, ausführliche Broschüre einen Einblick in den Lebensraum und beleuchtet dabei auch die zwei Schmetterlingsarten, den Hellen und Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, die auf besondere Art und Weise von der Blume des Jahres abhängig sind.
Wer Garten oder Balkon hat, kann sich mit der Samenpostkarte 2021 nicht nur einen wahren Blickfang heranziehen, sondern sorgt durch die Aussaat auch gleich für ein reichhaltiges Nahrungsangebot für zahlreiche Insekten. Auch der Kalender und die alljährliche Postkarte zur Blume des Jahres sind bei der Loki Schmidt Stiftung unter bestellung@loki-schmidt-stiftung.de gegen eine Gebühr erhältlich (Broschüre: 4,- €, Samenpostkarte: 3,- €, Kalender: 4,- €, Postkarte: Spende erbeten)
2021 wird die Stiftung verschiedene Führungen, Tagungen und andere Aktionen zum Großen Wiesenknopf anbieten und die Pflanze in ihrem natürlichen Lebensraum vorstellen. Die Termine werden ab Februar auf der Website (www.loki-schmidt-stiftung.de) und im Veranstaltungskalender veröffentlicht.
Die Loki Schmidt Stiftung kauft, gestaltet und pflegt seit 40 Jahren Grundstücke für den Naturschutz, damit selten gewordene Pflanzen und auch Tiere dort überleben können. Viele praktische Projekte zum Schutz der Natur in Hamburg und ganz Deutschland haben die Stiftung bekannt gemacht. Mit der Aktion „Blume des Jahres“ rückt die Loki Schmidt Stiftung seit 1980 in jedem Jahr einen selten gewordenen Lebensraum in den Fokus und gibt der Natur damit eine Stimme.