Autoarmes Volksdorf: Bürgerbeteiligung beginnt

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“Die Idee eines autoarmen Ortskerns löst großen Gesprächsbedarf aus”, diagnostiziert das Bezirksamt Wandsbek ganz richtig. Wir erklären, was genau geplant ist und wie die Bürgerbeteiligung aussieht.

Ist eine Verringerung des Autoverkehrs in Volksdorfs Ortskern durchführbar und überhaupt sinnvoll? Um dies herauszufinden, soll es im Sommer 2021 ein achtwöchiges Pilotprojekt geben. Das Ziel: Es soll mehr Platz entstehen für Fußgängerinnen und Fußgänger, Radfahrende, Kinder, Familien und Ältere. Alle privaten Parkplätze blieben anfahrbar, versprechen die Verantwortlichen; die Straße werde weiter befahrbar und Anlieferverkehr weiterhin möglich sein. Dass Anlieger und Gewerbetreibende eine Verringerung des Autoverkehrs durchaus mit Sorge sehen, ist an der Politik natürlich nicht vorbeigegangen. Deshalb möchte man die Maßnahmen mit Bürgerbeteiligung flankieren. Der  Ablauf:

Bereits im Oktober gab es eine öffentliche Anhörung der Bezirksversammlung. Am 10. und 14. November wird von 7-19 Uhr in der Weißen Rose ein Infostand aufklären; zudem werden Passanten befragt. Ab November sollen unter “intensiver Einbeziehung” der lokalen Gewerbe  (inklusive Gastronomie, Ärztinnen und Ärzten u. a.) sowie der in Volksdorf aktiven Interessensgemeinschaften die Rahmenbedingungen für die Konzeptvarianten geklärt werden. Der Winter ist für die Erarbeitung von zwei bis drei Varianten für ein Gestaltungs- und Verkehrskonzept vorgesehen. Im Frühjahr 2021 erfolgt dann eine öffentliche Infoveranstaltung, kombiniert mit einem öffentlichen Workshop, bevor ab ab August 2021 der achtwöchige Wochen Probezeitraum folgt.

Im Anschluss an die Pilotphase erfolgt der Rückbau der Straße und eine Auswertungsphase, bei der ebenfalls wieder Befragungen und Verkehrszählungen vorgesehen sind. Der Abschlussbericht wird öffentlich präsentiert. Auf Basis der dort gegebenen Empfehlungen erfolgt die politische Entscheidung, ob und wie es dauerhaft Veränderungen im Volksdorfer Ortskern geben soll.