WFC fordert: Kinder vor schädlichen Chemikalien schützen

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Anlässlich des Jahrestages der UN-Kinderrechtskonvention am 20.11.2020 mahnt der in Winterhude ansässige World Future Council (WFC), dass die in der Konvention verbrieften Kinderrechte immer noch nicht überall realisiert werden. Besonders ist die Gesundheit von Mädchen und Jungen durch Umweltverschmutzung, Klimawandel und gefährlichen Chemikalien gefährdet.

Vor 31 Jahren, am 20. November 1989, wurden Kinderrechte erstmals von der Vollversammlung der Vereinten Nationen in der Konvention über die Rechte des Kindes festgeschrieben. Damit ist die Staatengemeinschaft verpflichtet, allen Kindern weltweit die völkerrechtlich verbindlichen Kinderrechte zuzusichern und in Gesundheit, Bildung, Schutz sowie Beteiligung von Kindern zu investieren. Art. 24 der UN-Konvention über die Rechte des Kindes erkennt das Recht auf das Höchstmaß an Gesundheit an.

Weltweit gibt es rund 40.000 – 60.000 Chemikalien. Mit manchen dieser Chemikalien kommen wir täglich in Berührung. Viele von ihnen sind eine Gefahr für Mensch und Umwelt, Kinder und Frauen sind oft besonders betroffen. Besonders problematisch sind Chemikalien, die bei der Herstellung, Verwendung oder Entsorgung in der Nahrungskette und unserem Trinkwasser landen und sich so in unserem Körper ansammeln. Schutz vor gefährlichen Chemikalien ist daher das Thema des Future Policy Awards 2021!

„Wir haben erst kürzlich in einer Studie (HIER geht es zu der Studie) gesehen, dass ein Fünftel aller untersuchten deutschen Kinder so hohe Konzentration von Perfluoroktansäure im Blut hat, dass wir gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht ausschließen können. Die Chemikalie gehört zu den PFAS, langlebige Chemikalien aus der Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen, die zum Beispiel Outdoor-Jacken wasser- und schmutzabweisend machen. Das Beispiel zeigt, dass noch viel beim Umgang mit Chemikalien zu verbessern ist, damit sie ihr Potential zum Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele voll entfalten können“, so Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes.

„Der World Future Council hat daher seinen renommierten Future Policy Award 2021 dem Thema Schutz vor gefährlichen Chemikalien gewidmet“, so Alexandra Wandel, Vorstandsvorsitzende des World Future Councils. „Der Preis zeichnet Gesetze aus, die bessere Lebensbedingungen für heutige und zukünftige Generationen fördern. Wir suchen nach vorbildlichen politischen Maßnahmen, die Mädchen und Jungen vor den Gefahren in Blei in Farbe, in Pestiziden sowie vor ausbeuterischer Arbeit in den Goldminen, wo Quecksilber unsachgemäß verwendet wird, schützen“. Die Stiftung wird bei der 5. Internationalen Konferenz zu Chemikalienmanagement vom 5.-9. Juli 2021 in Bonn den Future Policy Award an die effektivsten Gesetze zum Schutz vor schädlichen Chemikalien vergeben.

Christl und Prof. Dr. Michael Otto, Mitgründer und Ehrenratsmitglied des WFC und Alexandra Wandel, Vorstandsvorsitzende des WFC, bei der Preisfeier des Future Policy Award 2019 im Hotel Hafen Hamburg. © Kai Wehl

„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Ihre Körper reagieren empfindlicher auf Schadstoffe und nehmen diese auch verstärkter auf als Erwachsene. Schon im Mutterleib beginnt die Belastung mit gefährlichen Chemikalien. Kinder haben schwächere Abwehrmechanismen, da sich ihr Körper im Aufbau befindet. Allergien, Wachstumsstörungen, Gehirn- und Nervenschäden, Lernstörungen, geringe IQ Entwicklung oder aggressives Verhalten können die Folgen sein“, so Prof. Dr. Michael Otto, Mitgründer und Ehrenratsmitglied des World Future Councils und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Otto GmbH & Co KG. „Hier ist eine gute Chemiekalienpolitik gefragt, und ich freue mich, dass sich der Future Policy Award 2021 dieses Thema annimmt und die Aufmerksamkeit auf die Gesundheit von Kindern lenkt“.

Mehr Infos zum WFC gibt es HIER.