Nach Jahren der Unsicherheit gibt es jetzt eine Zukunft. Für die Burg in Poppenbüttel, von Liebhabern als das “kleinste Schloss der Welt” bezeichnet, gibt es wieder Planungssicherheit. Möglich wurde diese durch eine lange angestrebte Vereinbarung zwischen den Eigentümern und der Stadt Hamburg, die nun im “Rittersaal” der Burg unterzeichnet wurde.
Es war eine Odyssee, die das Ehepaar Hager, die Eigentümer der Burg hinter sich haben. Sie brauchten Planungssicherheit für den Kulturbetrieb auf der Burg, den sie über Jahre aufgebaut hatten. Dieser aber war in letzter Konsequenz nur geduldet, aber nie wirklich erlaubt war.
In der Präambel des nun unterzeichneten Vertrags (der dem ALSTERTAL MAGAZIN vorliegt), ist folgendes zu lesen: Die Parteien sind sich in dem Ziel, dass durch die Bewirtschaftung der Burg Henneberg und der damit verbundenen Erlöse ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt des Denkmals geleistet werden soll. Ferner sind sich die Parteien einig, dass durch die eingeräumte Handlungsfreiheit die Burg Henneberg durch die Eigentümer als eine der zentralen Kulturstätten im Alstertal erhalten werden soll. Dabei sind aber die Belange des Landschaftsschutzes, des Denkmalsschutzes und der Nachbarschaft im Rahmen der Gesetze zu wahren.
Vereinbart wurde, dass sich die Eigentümer jährlich, jeweils im Herbst, mit der Finanzbehörde, dem Denkmalschutzamt und dem Bezirksamt Wandsbek, zu einem Austausch treffen. Ebenfalls soll die Bezirksversammlung über das Bezirksamt Wandsbek beteiligt werden.
Denn die neue Vereinbarung lässt nun auch eine gewerbliche Nutzung zu. Das war vorher ausgeschlossen. Die Parteien vereinbarten aber, dass “für die gewerbliche Nutzung vor allem kulturelle Zwecke im Vordergrund stehen.” Der Charakter des Denkmals allerdings soll gewahrt werdenSo sind jetzt auch insbesondere Seminare, Firmenveranstaltungen, Hochzeiten, Tagungen, Filmaufnahmen und vergleichbare Veranstaltungen, die den wirtschaftlichen Erhalt der Burg und des Anwesens ermöglichen sollen. Nun können auch wieder kleine Investitionen in die Instandhaltung getätigt werden, da Planungssicherheit besteht.
“Was lange währt, wird endlich gut”, so eine erleichterte Miriam Hager gegenüber dem Alstertal Magazin. “Wir haben als Eigentümer einen langen Weg hinter uns, bis es gelang, den Knoten zum Platzen zu bringen!”
An dem Treffen im Rittersaal nahmen Hamburgs Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff sowie das Eigentümer-Ehepaar teil. Sie unterzeichneten den Vertrag, der der Alstertaler Kultur den Weg frei macht.
Nun gibt es nur noch eine Hürde: Corona! Würde auch die Pandemie so gut gelöst wie der oben beschriebene Vereinbarung, wäre Grund zur Hoffnung. Doch das klappt gerade überhaupt nicht. Und damit ist auch der unmittelbare Start des kulturellen Miteinanders noch bis auf weiteres verschoben.