Behörde reagiert auf Fehler beim Bio-Abi

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Die Schulbehörde bedauert sehr, dass es beim Biologie-Abitur zu gravierenden Fehlern gekommen ist und bittet die betroffenen Schülerinnen und Schüler um Entschuldigung. Gleichzeitig zieht die Behörde Konsequenzen aus den fehlerhaften Prüfungsaufgaben in der schriftlichen Abiturprüfung Biologie im Bereich Genetik: Alle Schülerinnen und Schüler dürfen bis Freitag wählen, ob sie ihre Biologie-Klausur mit einem milderen Bewertungsmaßstab bewerten lassen wollen oder eine neue Klausur schreiben wollen.

In der am Montag, 3. Mai, in allen weiterführenden Schulen absolvierten schriftlichen Abiturprüfung im Fach Biologie haben fehlerhafte Grafiken für Irritationen gesorgt. Je nach Aufgabenauswahl der Schülerinnen und Schüler waren 10 bis 26 Prozent der einzelnen Abiturklausur betroffen. Die Grafiken waren für die Aufgabenlösung nicht zwingend erforderlich, sondern dienten als Illustration der Textaufgaben. Ein Fehler im Bereich Evolution entstand bei der Umwandlung der im Textverarbeitungsprogramm „MS Word“ angelegten Originalaufgaben in das sogenannte „pdf“-Format. Bei einer noch während der Klausur an die Schulen verschickten Korrektur trat der Fehler erneut auf. Bei einer Teilaufgabe im Bereich Genetik wurde eine erklärende Grafik falsch zugeordnet.

Betroffen waren 2.990 der insgesamt rund 9.900 Hamburger Abiturientinnen und Abiturienten.

Um den Schülerinnen und Schülern entgegen zu kommen, hatte die Schulbehörde bereits während der Prüfung eine Verlängerung der Arbeitszeit um 30 Minuten ermöglicht. Alternativ war den Schülerinnen und Schülern angeboten worden, die Klausur abzubrechen und in rund drei Wochen eine neue Klausur zu schreiben. Zusätzlich hat die Schulbehörde jetzt entschieden, dass der Bewertungsmaßstab aller Klausuren vor Ort angepasst werden soll. Alternativ haben alle Schülerinnen und Schüler weiterhin die Möglichkeit, in drei Wochen eine neue Klausur zu schreiben. Die Schülerinnen und Schüler können sich bis Freitag zwischen beiden Möglichkeiten entscheiden.

Die Anpassung des bislang zentral vorgegebenen Bewertungsmaßstabes soll durch die Fachlehrkräfte der einzelnen Schulen regional unterschiedlich vorgenommen werden. Dabei sollen die Lehrkräfte die besonderen und unterschiedlichen Prüfungssituationen vor Ort einbeziehen. So meldeten einzelne Schulen erhebliche Irritationen ihrer Schülerinnen und Schüler, andere dagegen einen trotz der schwierigen Umstände gefassten und ruhigen Prüfungsverlauf. Im Lichte der besonderen Situation vor Ort können die Fachlehrkräfte deshalb für den betroffenen Aufgabenbereich das zentrale Bewertungsschema verlassen und schulindividuelle Bewertungsmaßstäbe anlegen.

Seit dem 23. April schreiben rund 9.900 Hamburger Abiturientinnen und Abiturienten die Abiturklausuren. Dafür stellt die Schulbehörde 54 Aufgabensätze für 27 Unterrichtsfächer zentral zur Verfügung, in jedem Fach einen Aufgabensatz auf grundlegendem Niveau (früher „Grundkurs“) und einen auf erweitertem Niveau (früher „Leistungskurs“). In Biologie fanden am Montag 1.708 Klausuren auf erhöhtem Anforderungsniveau und 1.182 Klausursätze auf grundlegendem Anforderungsniveau statt. Die Schülerinnen und Schüler konnten bei der Klausur Aufgaben aus den Themen Genetik, Ökologie und Evolution auswählen.

Foto: Beispielfoto, DNA-Strang