Tipp: Am 22. März wurde die Wanderausstellung „Facettenreiche Insekten – Vielfalt | Gefährdung | Schutz“ im Zoologischen Museum Hamburg eröffnet. Die Ausstellung ist im neuen Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) entstanden und skizziert die Ursachen und Folgen des massiven Insektenrückgangs. Zentrales Thema ist die Sensibilisierung für die Unverzichtbarkeit von Insekten für die Umwelt sowie die Entwicklung von Lösungen, um Insekten zukünftig besser zu schützen.
Aktuell erhobene wissenschaftliche Daten aus den Sammlungen des an der Ausstellung beteiligten Museumsverbundes der Nord- und Ostsee Region e.V. (NORe) zeigen, wie sich die Zusammensetzung der Insektengemeinschaften in Norddeutschland geändert hat und welche Arten aktuell gefährdet sind. Die Ausstellung wird noch bis zum 14. August 2022 in Hamburg bleiben.
Wanderausstellung „Facettenreiche Insekten – Vielfalt | Gefährdung | Schutz“
Die Wanderausstellung Facettenreiche Insekten – Vielfalt I Gefährdung I Schutz weckt die Faszination für Insekten, klärt über ihren Bestandsrückgang auf und berichtet über mögliche Lösungsansätze. Den Auftakt nimmt sie ab 23. März 2022 im Zoologischen Museum des Leibniz -Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) in Hamburg und im Staatlichen Naturhistorischen Museum in Braunschweig. Die Wanderausstellung ist Teil des Projektes „ProInsekt“, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird.
In drei Bereichen (Vielfalt I Gefährdung I Schutz) stellt die interaktive Ausstellung den Schwund von Biodiversität und das Insektensterben als zentrale Themen des Naturschutzes und der Umweltbildung in den Fokus. Sie bezieht Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen und jeden Wissensstandes mit in die Diskussion ein, sensibilisiert für die ökologische Bedeutung der Sechsbeiner und lädt zur aktiven Teilnahme an Schutzmaßnahmen ein.
Wissenschaftliche Hintergründe werden allgemeinverständlich anhand von zahlreichen Originalpräparaten, digitalen und analogen Spielestationen, einem vergrößerten Insektenmodell sowie vertiefenden Medienstationen mit Videos und interaktiven Grafiken präsentiert und zusätzlich in einem vielfältigen Begleitprogramm aufbereitet.
Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft und Forschung: „Ich freue mich, dass wir mit ‚Facettenreiche Insekten‘ nun eine interaktive Ausstellung für Jung und Alt in Hamburg zu Gast haben, die spannende Einblicke in unsere Insektenwelten ermöglicht und ihre Relevanz für die Biodiversität betont. Die Wanderausstellung macht die facettenreiche Arbeit des LIB für alle Hamburger:innen greifbar und leistet einen wichtigen Beitrag, um einem breiten Publikum die komplexe Fragen unserer Umwelt verständlich zu machen und für die ökologische Vielfalt zu sensibilisieren.“
Prof. Dr. Bernhard Misof, Generaldirektor des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB): „Mit `Facettenreiche Insekten´ bereiten wir im LIB ein Thema verständlich und erlebbar auf, das uns alle angeht – denn Insekten sind für unser Leben extrem wichtig. Deshalb forschen unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am LIB in Hamburg und Bonn sehr intensiv an dieser Tiergruppe. Wir wollen verstehen, warum Insekten in ihrer Vielfalt und Masse immer weniger werden und was wir für ihr Überleben tun können. Gewiss ist: Die Politik, aber auch jeder einzelne kann helfen, diese viel zu wenig beachteten Flieger und Krabbler zu schützen! Die Ausstellung leistet hier einen wichtigen Beitrag, indem sie die Sechsbeiner ins Rampenlicht stellt.“
Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels
Mit der Eingliederung des CeNaK in das Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels hat Hamburg 2021 ein starkes Profil bei der Erforschung der biologischen Vielfalt und ihrer Veränderung gewonnen. Das LIB schlägt eine Brücke zwischen innovativer Forschung und Einbindung der Öffentlichkeit. Die Wissenschaftler:innen am LIB erforschen die weltweit bedrohte Artenvielfalt sowie Prozesse der Evolution und leisten damit einen entscheidenden Beitrag, um die Entwicklung der Arten zu verstehen. Gleichzeitig werden Handlungsempfehlungen entwickelt, um ein weiteres Artensterben zu verhindern.
Die aktuell über hundert Wissenschaftler:innen an den beiden Standorten Hamburg und Bonn können auf über 15 Millionen Objekte der zoologischen Sammlung des ZFMK und der naturkundlichen Sammlungen des CeNaK zugreifen, um Veränderungen bei der Zusammensetzung der Ökosysteme und der Vielfalt der Arten zu erforschen, zu analysieren und zu dokumentieren. Ihre Erkenntnisse thematisieren sie entsprechend der Philosophie der Leibniz-Forschungsmuseen in Ausstellungen, Veranstaltungen und weiteren Bildungsformaten für die breite Öffentlichkeit.
Auf diese Weise gelingt es zum Beispiel, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Entwicklung der Arten besser zu verstehen und den Besucher:innen den Einfluss des Menschen auf die Erde, den Klimawandel und deren Lebewesen konkret begreifbar zu machen.