Im Rahmen und zum Abschluss der von der Bezirksversammlung Wandsbek unterstützten Internationalen Wochen gegen Rassismus haben Katja Rosenbohm (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), André Schneider (SPD und Vorsitzender der Bezirksversammlung Wandsbek) und Philip Buse (CDU) am heutigen Freitagvormittag eine Ulme als Baum der Toleranz in der Grünanlage Saseler Damm (Saseler Damm / Poppenbütteler Landstraße) gepflanzt.
„Wir wollen heute hier Haltung zeigen. Im Rahmen der internationalen Woche gegen Rassismus beteiligt sich die Bezirksversammlung Wandsbek mit diese besonderen Aktion – durch die Pflanzung des Baums der Toleranz – an dem Programm. Seit dem 14 März und bis übermorgen fanden und finden zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen Lesungen, Workshops und Vorträge gegen Diskriminierung und Rassismus statt. Ein buntes und abwechslungsreiches Programm, viele Akteure die zeigen, dass Vielfalt und gewaltfreies Miteinander hier im Bezirk gelingen kann, wir aber noch vieles dafür tun müssen, ohne Diskriminierung aber mit Toleranz unser Leben in diesem Land und dieser Stadt in allen gesellschaftlichen Bereichen zusammen zu gestalten. Der Baum der Toleranz soll ein Zeichen dafür sein, dass wir unsere Gesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes hegen und pflegen müssen, damit sie gedeihen kann.
Es stellt sich die Frage warum gerade hier an der Alster auf einer kleinen Grünfläche in Poppenbüttel. Nun als Alstertaler Abgeordneter könnte ich natürlich sagen, gerade hier. Denn vieles konzentriert sich im Wandsbeker Kerngebiet, es ist gut, wenn die Bezirksversammlung auch ein Stück dezentral erfahrbar wird, aber letztendlich hätte der Baum überall seinen Standort finden können. Es geht ja weniger um den Standort, als um das symbolische Zeichen, dass wir mit dieser Aktion beabsichtigen: Haltung zeigen. Das geht überall und muss auch überall sein.
Die Baumart Ulmus rebona wird Haltung zeigen können. Es ist eine relativ junge Züchtung, die sich durch eine schmale kegelförmige Krone auszeichnet und gegen viele Ulmenkrankheiten resistent sein soll. Ulmen haben eine interessante mythologische Bedeutung. In der griechischen Antike war die Ulme der Trauerbaum, ein Ort der Einkehr und Besinnung, die Kelten sahen in der Ulme den Baum des Erwachens. Menschen die mit der Ulme verbunden sind, gelten als klug, ehrlich und gründlich. Diese Menschen betrachten Situationen realistisch und lassen sich nicht verunsichern. Sie setzen sich für Ihre Mitmenschen ein und für ihre eigenen Interessen auch. Was für eine schöne und spannende Beschreibung für unsere Ulme, unseren Baum der Toleranz. Möge er wachsen und gedeihen und ein Zeichen der Toleranz sein, gegen Diskriminierung und Rassismus. Und möge er lange an dieser Stelle für uns und nachfolgende Generationen stehen, als Quelle der Inspiration und als ein Symbol für die Lernfähigkeit der Menschen, dass das Zusammenleben nur in Frieden, Respekt und Achtung vor dem Leben funktioniert. Möge der Baum stets Haltung ausstrahlen und zeigen“, sagte der Vorsitzende der Bezirksversammlung Wandsbek André Schneider (SPD) in seiner Rede vor der Pflanzaktion.
„Der Baum der Toleranz soll verdeutlichen, dass wir ein tolerantes Volk sind und grundsätzlich für alle Meinungen und grundsätzlich auch für alle Menschen offen sind – Und wir hoffen, dass dies ein Zeichen sein wird, dass wir insbesondere hier im Alstertal deutlich machen können, dass wir eine tolerante Stadt sind“, so Philip Buse (CDU).
„Diese Woche gegen Rassismus ist ganz wichtig, weil Rassismus auch im Alltag deutlich sichtbar ist. Denn viele Menschen die weiß sind und sich überhaupt nicht mit dem Thema beschäftigt haben denken, ich bin ja gar nicht rassistisch, aber in der Tat ist es so. Versetzen Sie sich in die Situation eines Menschen der eben nicht weiß aussieht und der hier in Deutschland geboren ist und der immer wieder die Frage gestellt bekommt, wo kommst du eigentlich her. Oder der bei der Wohnungssuche bei der Arbeitsplatzsuche benachteiligt wird. Diese Dinge wollen wir in dieser Woche noch einmal sichtbar und bewusst machen und deshalb pflanzen wir hier diesen Baum der Toleranz als Zeichen gegen Rassismus und auch gegen Alltagsrassismus“, erklärt Katja Rosenbohm (DIE GRÜNEN)
Mit dabei waren auch Julia Chiandone (Fraktionsvorsitzende der Grünen-Fraktion Wandsbek), Birgit Wolff (Vorsitzende der FDP-Fraktion Wandsbek), Wolgang Kühl (CDU Alstertal) und weitere Abgeordnete der Bezirksversammlung. Der Baum wurde eine Ulme, weil die laut Fachleuten an dieser Stelle am besten geeignet ist. Alter ca. 20 Jahre. Sie wird einmal vermutlich eine Höhe von 20-25 Metern erreichen.