Wir sprachen mit dem Hamburger Nachwuchsschauspieler Junis Marlon. Am 20. Mai ist der sympathische Darsteller in der ARD-Degeto Produktion „ Schule am Meer“ zu sehen.
Der 22-Jährige ist im Schauspielgeschäft schon fast ein Routinier. Bereits mit fünf Jahren stand Junis Marlon das erste Mal vor der Kamera. In „Das Herz ist ein dunkler Wald“ spielte er neben Nina Hoss. Danach folgte ein Engagement im Kieler Tatort „Borowski und der brennende Mann“. So war der Weg für den jungen Schauspieler schnell geebnet und es folgten zahlreiche Auftritte in Fernsehproduktionen und einem Kinofilm.
Der Spaß am Spiel sei ihm quasi in die Wiege gelegt worden. „Meinen Weg in die Schauspielerei habe ich meinem Vater zu verdanken. Er wollte selbst Schauspieler werden, aber das hat nicht geklappt“, schildert der Schauspieler. Andere Eltern schickten ihre Kinder zum Sportverein. Junis Marlon besuchte einen Schauspielkurs. „Mich reizen Charaktere, bei denen etwas hinter der Fassade steckt, sagt Junis Marlon, dessen Vorbild die Schauspielgröße Daniel Day-Lewis ist. Die Figur muss erklärt werden, es muss klar sein, warum sie sich so verhält, wie sie sich verhält“, so der Darsteller.
Seit 2005 besucht er regelmäßig die New Talent Schauspielschule von Patrick Dreikauss in Hamburg.
Eine ganz besondere Rolle, für die er viel Anerkennung erhielt, war die des jugendlichen Mörders „Keno“ im Polizeiruf 110 in der Folge „Kindeswohl“ gewesen. Junis Marlon spielt eindrucksvoll und authentisch einen Jungen, der emotional voll aufgeladen ist. Ein Kind, welches nur noch Schmerz und Wut spürt und an den man nicht herankommt. Der Zuschauer kann spüren und sehen, wie gut der Schauspieler sich vorbereitet hat. Das zeigen eindrucksvoll mehrere Szenen, die erschreckend authentisch wirken. „Es waren unfassbar harte Dreharbeiten, weil wir im Winter in dieser extrem kalten Phase gedreht haben und oft bei minus zehn Grad tagelang im Wald, an Straßen und Autobahn-Raststätten standen. Oder auf Gehöften in Polen. Ich finde ja immer, dass man der Wahrheit vielleicht ein kleines Stückchen näherkommt, wenn man sie auch bei den Dreharbeiten spürt“, erklärt der Schauspieler.
Zum Inhalt des ersten Films der Reihe „Schule am Meer“:
Die Berufsschuldirektorin Katharina (Anja Kling) liebt ihren anspruchsvollen und fordernden Job, den sie mit Humor und Empathie angeht. Als die verzweifelte Mutter der 18-jährigen Cathleen, die eigenmächtig zu ihrem Freund gezogen ist, bei ihr auftaucht und Hilfe sucht, sichert Katharina ihre Unterstützung zu, zumal der Freund der jungen Frau einer ihrer Schüler ist und kurz vor der Abschlussprüfung steht. Doch ausgerechnet da funkt ihr ein neuer Gastdozent, der Blogger und Weltenbummler Erik (Oliver Mommsen) dazwischen – ohne zu ahnen, welche ernsten familiären Probleme im Hintergrund stehen. Um eine Tragödie zu verhindern, muss die selbstbewusste Direktorin auch Erik auf Kurs bringen. Als Cathleens Mutter die Nerven verliert, beginnen sich die beiden als Team zu bewähren.
„Ich liebe diesen Beruf. Ich bringe mich immer voll und ganz in die Rolle ein. Gerade die Rollen, die konträr zu meinem Charakter sind, reizen mich. Mit der Person, die ich verkörpere, eins werden und Menschen bewegen, das ist das besondere, was die Schauspielerei ausmacht“, erläutert Junis Marlon.
Und was steht bei dem Schauspieler neben neuen Fernsehproduktionen als Nächstes an? „ Eine Schauspielschule in New York besuchen“. Von Junis Marlon wird der Zuschauer sicher noch viel sehen und hören.
Aufmacherbild: © ARD Degeto Uwe Ernst