Spannend: 16 Kids – für jedes Bundesland eines – traten in Berlin beim diesjährigen Bundesfinale des Vorlesewettbewerbs des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels für Sechstklässler gegeneinander an. Für Hamburg war die Saselerin und GOAnerin Sara Stoimenovski am Start. Gewonnen hat die Jährige nicht, aber sie hatte viel Spaß.
Alstertalplus: Wie war es in Berlin?
Sara: Es war super cool. Wir haben ein paar Tage dort
verbracht und bevor es zum Finale in ein Studio ging,
hatten wir ein organisiertes Programm, etwa eine Rallye
um Berlin. Außerdem haben wir eine Nacht mit allen Teilnehmern in einer Jugendherberge geschlafen. Alle waren super nett.
Wieso Studio?
Das Finale wurde in einem großen Studio aufgenommen und live gestreamt, damit die Klassen dabei sein konnten. Normalerweise dürfen sie mit, aber wegen Corona waren diesmal für jeden maximal nur vier Personen als Begleitung erlaubt. Wir saßen alle in einem
Raum und haben nacheinander gelesen. Die Reihenfolge wurde vorher ausgelost. Am Ende hat die Jury die Siegerin bestimmt. (Ada Grossmann/Bayern, Anm.d.Red.). Weitere Platzierungen gab es nicht.
Hat dich das mit deiner Klasse nervös gemacht?
Nein, eher angespornt. Aufgeregt war ich aber trotzdem.
Bist du enttäuscht, dass du nicht gewonnen hast?
Nein, ich fand das überhaupt nicht schlimm. Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden und freue mich, dass ich es überhaupt so weit geschafft habe.
Auf dem Finalfoto sieht man 12 Mädchen und nur 4 Jungs. War das Thema bei euch?
Die Betreuer haben sich sogar gefreut, denn letztes Jahr waren nur zwei Jungs dabei. Thema war es nicht so richtig, aber wir haben uns darüber ausgetauscht, dass von Jahr zu Jahr wohl mehr Jungs dabei sind.
Wie ist es bei dir in der Klasse?
Meine Freundinnen lesen sehr viel, teils haben wir die gleichen Bücher. Gut ist auch, dass uns unsere Klassenlehrerin die Chance gibt Bücher auszuleihen, denn wir haben neben der Schulbibliothek eine eigene Klassenbibliothek. Bei den Jungs gibt es nur ein paar,
die regelmäßig lesen. Trotzdem fi nde ich tatsächlich, dass es geht – es lesen doch relativ viele. Einige wenige allerdings wirklich nur Schullektüre, weil man es eben muss.
Liest du denn viel?
Ja, relativ viel. Ich habe eine Zwillingsschwester und wir lesen uns oft gegenseitig etwas vor, kapitelweise. Lesen ist auf jeden Fall meins.
Hast du ein Lieblingsthema, das dich am meisten interessiert, seien es Krimis oder Liebesromane?
Ich lese sehr gerne Fantasy oder historische Bücher und da gerade Geschichten, die während des 2. Weltkrieges spielen. Davon habe ich auch zwei im Wettbewerb vorgelesen, im Bezirksentscheid und im Landesentscheid.
Was ist es genau, das dich an dieser Zeit interessiert?
Das kann auch nicht ganz genau sagen, aber ich es finde toll, etwas über Leute zu lesen, die Gutes geleistet und die Juden geholfen haben. Es war eine schwere Zeit und es gab trotzdem Menschen, die aufgestanden sind und für ihre Freiheit gekämpft haben.
Hast du einen Buchtipp für deine MitschülerInnen, aber natürlich auch für alle LeserInnen?
Ich fand „Das Mädchen das ein Stück Welt rettete“ sehr gut, denn es geht um einen Menschen, der wirklich gelebt hat. Es ist also eine wahre Geschichte (siehe unten). Gut ist auch „Das Mädchen im blauen Mantel“, aus dem ich beim Hamburger Landesfi nale gelesen habe. Total spannend, es ist auch ein bisschen ein Krimi. Die beiden
Bücher würde ich auf jeden Fall empfehlen.
Fazit vom Wettbewerb – was bleibt hängen?
Dass es überall auf der Welt, also zumindest in Deutschland, ganz, ganz nette Leute gibt, die die gleiche Leidenschaft haben wie ich – gerne lesen. kw
Foto: 16 von 600.000 TeilnehmerInnen: die LandessiegerInnen beim Bundedsfinale des Vorlesewettbewerbs des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Berlin. Hamburg wurde von der Saselerin SaraStoimenovski vom GOA vertreten (8 v.l.). © Monique Wüstenhagen
HIER gibt es mehr Infos und einen kleinen Film zum Finale 2022.
Buchtipp von Sara:
Sara liest viel, aktuell u.a. über Schicksale im 2. Weltkrieg. Diesbezüglich empfiehlt sie Sharon Camerons „Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete“ (Suhrkamp/Insel, 12 Euro/Broschur)