„Das Beste, was ich in meinem Leben gemacht habe“!

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Seit 2016 setzt sich „4 Hufe im Glück“ für den Schutz von Pferden ein! Wir haben den Verein besucht und mit der Vorsitzenden Stefanie Grabs-Samuels gesprochen.

„Manche Freunde laufen auf vier Beinen, damit sie ihr riesiges Herz tragen können“ (Sprichwort)

Neugierig reckt sich mir ein Pferdekopf entgegen. Erst mal schnuppern: Alles in Ordnung! Ehe ich mich versehe, habe ich eine weiche Pferdeschnute im Gesicht, bin akzeptiert und mittendrin. Links, rechts, hinten und vorne. Lauter freudige Pferdegesichter, die alle sehr neugierig sind und geknuddelt werden möchten. Das ist nicht selbstverständlich, denn die Tiere haben schon viel Schlimmes und Schlechtes in ihrem Leben mit Menschen erlebt.  Eine von ihnen ist die Trakehner Stute Anna. Sie wurde erst kürzlich aus desolaten Bedingungen vollkommen abgemagert und verwahrlost, von den Tierschützern gerettet.

Bis Anna wieder aufgepäppelt ist, dauert es noch eine Weile. © nh

Anna ist eins von 38 Pferden, die zurzeit auf verschiedenen Weiden des Vereins untergebracht sind. Das Team besteht aus engagierten und erfahrenen Tierschützerinnen, die sich zusammengetan haben, um den Verein zu gründen und sich für Pferde, Ponys und Esel einsetzen. Ziel ist, jungen und alten Vierbeinern ein behütetes Zuhause zu schenken und ihnen eine Stimme zu geben.

Ob Fohlen von Pferdemärkten in ganz Europa, die sonst beim Schlachter landen, Reitschulpferde, die nicht mehr geritten werden können, ausrangierte, ehemals geliebte Sportpferde, die nicht die erwünschte Leistung bringen. Pferde werden oftmals nur als „Sportgerät“ gesehen. Wenn es nicht mehr funktioniert, wird es ausgetauscht. Das Pferde hochsensible Lebewesen mit Gefühlen und Empfindungen sind zählt nicht.

Das man noch viel mehr mit ihnen machen kann als Reiten, für viele unvorstellbar. Bei „4 Hufe im Glück“ finden alle einen Gnadenplatz und die Chance auf ein artgerechtes Leben. Momentan kümmern sich 12 ehrenamtliche mit viel Engagement und Herzblut um die Tiere. Angefangen hat alles ganz klein. Vier Norikerfohlen, einem Irish Cob und einem Tinker konnten die Helfer zu einem besseren Leben verhelfen. Der Verein konnte außerdem viele Haflinger, Noriker, Spanier, Dartmoorponys, Shetlandponys, Esel, Mulis, Kühe, Koniks, Pferde im Kosovo und ausgediente Sport- und „lästige“ Rentnerpferde retten. Zurzeit werden 38 Tiere versorgt. Zusätzlich stehen 12 Pferde in externen Unterbringungen. Dem Verein ist es wichtig, die Pferde nicht schnell zu vermitteln, damit Plätze frei werden.

Die großen Weiden bieten jede Menge Platz für die Tiere. © nh
Es schmeckt! Ganztägiger Auslauf und frisches Futter sorgen für eine artgerechte Haltung. © nh
© nh

„Wir schauen sehr genau hin, ob die Tiere in ein artgerechtes und schönes Zuhause kommen. Ziel ist es, dass sie nicht nach kurzer Zeit wieder zu uns zurückkommen. Hinter der Arbeit mit den Tieren stecken Tränen, Schweiß und Mühe. Die Pferde kommen teilweise aus unfassbar schlechter Haltung. Für uns ist es nicht einfach, dieses Elend, welches vor Ort herrscht, zu ertragen. Wir sind dankbar für die Arbeit mit den Tieren. Das gute Gefühl, den Pferden einen Platz zu geben, wo sie wertgeschätzt und respektiert werden, macht uns glücklich“, sagt die Wellingsbüttlerin und Vorsitzende Stefanie Grabs-Samuels.  Der Verein sucht zuverlässige Tierliebhaber, die sich ehrenamtlich bei „4 Hufe im Glück“ engagieren möchten. Patenschaften können ebenfalls übernommen werden. Mehr Infos finden Sie auf www.4hufeimglueck.de oder unter kontakt@4hufeimglueck.de

© Nadine van der Wyk