NABU fordert mehr Engagement beim Gewässerschutz

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Wasser ist die wichtigste Ressource für alles Leben auf unserem Planeten. Unter dem diesjährigen Motto „Den Wandel beschleunigen“ macht der Weltwassertag am 22. März darauf aufmerksam, dass sich unser Umgang mit dem Wasser ändern muss. 

Wie dramatisch die Lage ist, zeigen die Zahlen zum Zustand der Gewässer: Gemäß der europäischen Wasserrahmenrichtlinie sollten Oberflächengewässer und Grundwasser bis 2015 und in Ausnahmefällen bis spätestens 2027 in einen guten Zustand gebracht werden. Tatsächlich erreichen laut Umweltbundesamt (Stand 2021) lediglich neun Prozent der Oberflächengewässer in Deutschland das Ziel. Für 2027 werden 18 Prozent prognostiziert.

„Das Sauerstoffloch in der Elbe im Sommer ist mittlerweile so vorhersehbar wie das Amen in der Kirche. Damit die Elbe und andere Gewässer in Hamburg auch nur in die Nähe eines guten Zustandes kommen, braucht es jetzt entschiedenen politischen Segen und entsprechendes schnelles behördliches Handeln. Für intakte und gegen die Herausforderungen des Klimawandels widerstandsfähige Gewässer-Ökosysteme sind weitreichende Renaturierungsmaßnahmen unabdinglich. Die zuständigen Behörden müssen mit den für die Maßnahmenumsetzung notwendigen Kapazitäten und finanziellen Mitteln ausgestattet werden. Klimakrise und Naturkrise bedingen sich gegenseitig und müssen deshalb gleichzeitig und mit gleicher Priorität angegangen werden“, sagt Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg.

Dabei steht die naturnahe Gewässerentwicklung vor großen Herausforderungen: In den letzten Jahren sind in den trockenen Sommermonaten zahlreiche Bäche in Hamburg in Teilen trockengefallen. Feuchtlebensräume wie Auen und Moore leiden ebenfalls unter der Trockenheit. Bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Zustands an den Gewässern geht es zwar seit Jahren stetig, aber viel zu langsam voran. Auch bei der erforderlichen Wiedervernässung der Moore ist kaum Bewegung zu beobachten.

„Wir brauchen verstärkte Anstrengungen, um den ökologischen und chemischen Zustand unserer Gewässer zu verbessern und unsere Moore wieder zu vernässen. Nur mit intakten Ökosystemen können wir auch unsere Wasserressourcen besser schützen“, sagt Eike Schilling, Gewässerschutzreferent des NABU Hamburg.

Hamburgerinnen und Hamburger, die sich für die ihre Gewässer oder Moore vor Ort engagieren möchten, können dies bei den Bach- oder Moor-Aktionstagen des NABU tun: „Seit 2006 setzen wir gemeinsam mit den Bezirksämtern und mit der Unterstützung von freiwilligen Helferinnen und Helfern kleine Maßnahmen an den Hamburger Gewässern um. Seit 2018 auch in den Hamburger Mooren. Wir freuen uns über tatkräftige Unterstützung,“ so Eike Schilling.

Alle weiteren Infos zu den Aktionstagen des NABU Hamburg finden Sie unter www.NABU-Hamburg.de/aktionstage.

Foto: Die neue Fischtreppe an der Poppenbütteler Schleuse. © Kai Wehl